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Der Ablauf der Drogentherapie nach OPIOSTOP im Detail

Details zum Therapieablauf mit OPIOSTOP

Der Wunsch nach Abstinenz ist nicht genug: Drogenabhängigkeit ist keine Frage des Wollens oder Nichtwollens, sondern eine chronische Erkrankung, bei der der Körper nach dem Suchtmittel verlangt - bekommt er es nicht, reagiert er mit schmerzhaften körperlichen Entzugserscheinungen.

Ziel der Drogentherapie ist es, den Körper des Patienten langfristig von der Opiatabhängigkeit zu befreien. Mithilfe der OPIOSTOP-Behandlung lässt sich dieses Verfahren massiv verkürzen und schmerzhafte Entzugserscheinungen können fast komplett vermieden werden. Hier sind die wichtigsten Informationen zum Ablauf des Drogenentzugs mit OPIOSTOP.

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Phasen und Dauer

OPIOSTOP unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Entzügen und dementsprechend ist auch der Ablauf der Drogentherapie ein ganz anderer: Keine klassische Entgiftung, deutlich weniger Entzugserscheinungen und vor allem kein unstillbares Verlangen (“craving”) nach dem Opiat.

Der Ablauf des Drogenentzugs nach OPIOSTOP lässt sich grob in sieben Phasen unterteilen: Information und Beratung, letztes Gespräch, Entzug unter Narkose, Ruhe und Erholung, Übertritt ins Hotel, Erholung Zuhause und Nachbehandlung

Phase 1: Information, Beratung und Beurteilung

Vorher

Im Vorfeld der Behandlung erhalten Sie ausführliche Informationen über das Verfahren durch Dr. med. P. Manndorff und ihr Team. Wir beantworten gern alle Ihre Fragen und erteilen ausführliche Informationen zu Ablauf und Verfahren des Drogenentzugs mit OPIOSTOP.

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Mittels Befragungen werden alle konsumierten Substanzen, allfällige Nebenerkrankungen sowie Medikament-Unverträglichkeiten und Allergien detailliert erfasst. Bei Bedarf werden in einem psychiatrischen Screening Ihre Motivation für die Behandlung und allfällige psychiatrische Begleiterkrankungen und Stolpersteine thematisiert. Erfasst werden auch Ihr psychosozialer Hintergrund, wichtige biografische Daten und Ressourcen in Ihrem Umfeld für die Nachbehandlung. Natürlich untersteht das gesamte OPIOSTOP-Team der ärztlichen Schweigepflicht.

Phase 2: Letztes Gespräch

Tag 0

Am Vortag des stationären Eintrittes haben Sie ein letztes Gespräch mit Dr. med. Patricia Manndorff. Es erfolgt ein letzter Gesundheitscheck vor dem Eingriff, eine abschliessende Beurteilung Ihrer Eignung und die endgültige Planung der Behandlung. Dabei wird alles, vom medizinischen Eingriff bis hin zur Nachbehandlung, individuell Sie abgestimmt. Die letzte Mahlzeit vor dem Eingriff erfolgt um 18:00 Uhr am Vorabend der Behandlung.

Phase 3: Sicherer Entzug unter Narkose

Tag 1

Der Drogenentzug selbst geschieht als medizinischer Eingriff unter Vollnarkose. Der Drogenentzug unter Narkose bedeutet enormen Stress für den Körper, doch erspart sie Ihnen eine lange, angsterfüllte und schmerzhafte Zeit voller Entzugserscheinungen.

 

Um 7:00 Uhr treten Sie nüchtern am Behandlungsort ein. Danach erfolgt eine Phase bis 12:00 Uhr, in der Ihre Organsysteme durch regelmässige Medikamentengaben beruhigt und auf den kommenden Entzug vorbereitet werden.

 

Um 12:00 Uhr werden Sie auf die Intensivstation verlegt und die Anästhesie wird gestartet. Danach erfolgt der körperliche Entzug mit zwei bis drei Medikament-Zyklen, individuell auf Sie dosiert. Dies dauert ca. 5-6 Stunden. 

 

Während der Narkose werden Ihr klinischer Zustand und die Veränderungen Ihrer Werte ständig monitorisiert, beobachtet und neu beurteilt. Die Behandlung wird individuell auf Sie angepasst und laufend evaluiert. Dabei werden auch Entzugssymptome, die der Körper als Antwort auf die Opiatblockade zeigt, unter der Narkose konsequent behandelt, so dass sich der Blutdruck sowie die Herz- und Atemfrequenz im Normalbereich befinden. Die Behandlungssicherheit ist gross: Dr. med. P. Manndorff und die diplomierten Fachpflegekräfte sind kontinuierlich an Ihrem Bett.

 

Gegen 18:00 Uhr wird die Narkose beendet. Anschliessend bleiben Sie zur Überwachung noch zwei Stunden auf der Intensivstation. Während dieser Zeit werden Sie direkt durch die Intensiv- oder Anästhesiefachpflege betreut. Auch Dr. med. Patricia Manndorff wird Sie kontinuierlich vor Ort überwachen.

 

Gegen 20:00 Uhr erfolgt Ihre Rückverlegung auf die Normalstation. Sie werden während der gesamten Nacht mit einer Sitzwache begleitet. Somit können allfällige Nebenwirkungen direkt behandelt werden. Der Anästhesiefachpfleger und Dr. med. Patricia Manndorff stehen Ihnen über Nacht auf Abruf zur Verfügung.

Phase 4: Ruhe und Erholung im Spital

Tag 2

Der zweite Tag dient der Ruhe und Erholung und der Behandlung der häufig auftretenden Magen-Darmproblematik. Sie werden mit dem Trinken und Essen beginnen und können kleine Spaziergänge machen. Ab dem Nachmittag können Sie wieder Besuch von Angehörigen und Freunden empfangen. 

Phase 5: Übertritt ins Hotel

Tag 3-4

Sobald Sie sich einigermassen vom Eingriff erholt haben, werden Sie aus dem Spital austreten und in Begleitung einer Person Ihres Vertrauens zwei Tage im gebuchten Hotel in Interlaken verbringen. Die Begleitperson ist erforderlich, um Sie möglichst unmittelbar zu körperlichen und geistigen Aktivitäten zu motivieren. Dies beschleunigt die Endorphinproduktion und damit Ihr Wohlbefinden, weil so die Balance zwischen Opiat und Rezeptor früher erreicht wird. Ein OPIOSTOP-Arzt wird Sie während Ihres Hotelaufenthaltes mehrmals besuchen und telefonisch konsultieren, um Ihre Genesung und Ihr Wohlbefinden zu überprüfen. 

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Schmerzhafte Entzugserscheinungen sind bei dieser Therapie nur gering zu erwarten. Allerdings muss sich der Körper vom medizinischen Eingriff erholen und ist dementsprechend schwach. Verbringen Sie trotzdem möglichst aktive Tage: Gehen Sie an der frischen Luft spazieren und bewegen Sie sich oft. 

Alternativ zum Hotelaufenthalt ist auch die stationäre psychiatrische Betreuung möglich. 

Phase 6: Erholung Zuhause

Tag 5-14

Nach ca. zwei Tagen dürfen Sie das Hotel verlassen und nach Hause zurückkehren, aber bitte nehmen Sie sich für die Therapie mindestens noch zwei Wochen Auszeit. Sie werden sich am Anfang noch geschwächt fühlen, noch nicht ausreichend schlafen und eine grosse Sensibilität zeigen, da Gefühle, Empfindungen, Gerüche und Geschmack nach dem Entzug völlig neu erlebt werden.

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Des Weiteren steht nun eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung und körperliche Aktivität im Zentrum: Das beruhigt den Magen-Darm-Trakt und kurbelt die Produktion von Endorphinen (Glückshormonen) an – beides wurde durch den Opiatkonsum aus dem Gleichgewicht gebracht und muss neu etabliert werden. 

Nach zwei Wochen haben Sie sich ausreichend stabilisiert, um sich Ihrem beruflichen Alltag wieder stellen zu können.

Phase 7: Nachbehandlung und Aufbau eines drogenfreien Lebens

Ab Tag 15

Nach dem Entzug finden fest vereinbarte Nachuntersuchungen bei Ihrem Hausarzt oder Dr. med. P. Manndorff statt. Die Nachuntersuchungen sind zu Beginn regelmässig und engmaschig, später nach Bedarf alle zwei bis drei Monate.

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Zur Nachbehandlung müssen Sie noch für etwa ein Jahr Opiatblocker in Tablettenform einnehmen – das dient der Aufrechterhaltung der Rezeptorblockaden im Gehirn und dient der Verhinderung des Suchtdrucks (Craving). Opiatblocker selbst machen nicht süchtig, sondern behandeln die vorbestehende Sucht. Das Medikament kann nach ca. 12 Monaten langsam reduziert und schliesslich ganz abgesetzt werden. Erst dann gilt die Behandlung als beendet und Sie haben Ihren Weg in ein drogenfreies, unbeschwertes Leben geschafft. 

Hilfe & Kontakt

Interessieren Sie sich für den Opiatentzug unter Narkose? Dann nehmen Sie Kontakt mit OPIOSTOP auf, wir beantworten gerne alle Ihre Fragen und unterstützen Sie auf Ihrem Weg aus der Drogenabhängigkeit.

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